Open Government Data Weißbuch erschienen

Anläßlich der Zukunftsgespräche beim diesjährigen Europäischen Forum Alpbach präsentierte Martin Kaltenböck das Open Government Data Weißbuch, als erste österreichische Publikation zum Thema “Umgang mit Daten des öffentlichen Sektors”.

Kaltenböck und Koherausgeber Thomas Thurner haben im Weißbuch Probleme, Chancen, Handlungsbedarfe und Empfehlungen entlang der Anforderungen der relevanten Stakeholder (Wirtschaft, Politik, öffentliche Verwaltung und BürgerInnen / Öffentlichkeit sowie Medien und Wissenschaft) zusammengetragen. Dieser Band bietet nun erstmals einen Überblick über den Status der österreichsichen Diskussion zu Open Government Data und wagt auch Ausblicke, sowie Empfehlungen abzugeben.

Das Open Government Data Weißbuch beinhaltet

  • Eine rasche Einführung in Open Government Data
  • Die Österreichische OGD-Anforderungsanalyse
  • Open Government Data Guidelines für Österreich
  • sowie einen ausführlichen Materialienteil

Das Weißbuch wird von der Semantic Web Company in Zusammenarbeit mit der Edition Donau-Universität Krems herausgegeben, kann online bei issuu abgerufen sowie bei amazon.com bezogen werden.

Open Government Data – Weißbuch
Martin Kaltenböck, Thomas Thurner (Hg)
Semantic Web Company
Edition Donau Universität Krems
ISBN: 978-3-902505-23-1

Quelle: OGD Austria, http://gov.opendata.at/site/node/415

On open government

Sir Humphrey and Sir Arnold lectures Bernard on “open government” 🙂

via @parycek

OpenData als Chance für Verkehrsunternehmen

Mit Ausnahme von Wetterdaten entstehen derzeit weltweit basierend auf Verkehrsdaten die meisten Open Data Applikationen. Laut der Webseite City-Go-Round gibt es beispielsweise in den Vereinigten Staaten
886 Verkehrsunternehmen
, von denen 201 ihre Daten nach den Open Data-Prinzipien anbieten. Basierend auf diesen Daten wurden bisher 158 Open Data Applikationen erstellt. Europäische Beispiel-Apps findet man im Open-Data-Showroom.

Für Benutzer von öffentlichen Verkehrsmitteln wurden so jedenfalls oft neue, innovative Services geschaffen, die zudem für die Verkehrsunternehmen (abseits vom Aufwand für Datenportale) keine zusätzlichen Entwicklungskosten verursacht haben.

Der kanadische OpenData Evangelist David Eaves führt diesen Erfolg auch auf die zunehmende Standardisierung zurück, die es beispielsweise Entwicklern von Verkehrsapplikationen basierend auf der General Transit Feed Specification (GTFS) ermöglicht, ihre Apps in mehr als 100 Städten mit insgesamt mehreren Millionen potentiellen Benutzern anzubieten.

Insgesamt liegt der Nutzen von standardisierten Datenstrukturen auch für Verkehrsdaten auf der Hand: öffentliche Güter werden effektiver genutzt, Bürger erhalten bessere Services und Unternehmen (nicht nur Google, sondern z.B. auch KMUs spezialisiert auf Transportapplikationen) generieren Umsatz, zahlen Gehälter, Steuern etc.

Auch in Österreich gibt es eine breite Community, welche basierend auf Verkehrsdaten von z.B. ÖBB oder Wiener Linien Applikationen entwicklen möchte. Allein die Facebook-Gruppe “Google Transit Österreich” hat derzeit 651 Mitglieder. Auch beim letzten OGD-Plattformtreffen der Stadt Wien am 30.6. (siehe Livestream) wurde vielfach der Wunsch an den Vertreter der Wiener Linien, Hr. Mag. FH Stefan Kriz, geäußert, z.B. qando-Webservices (für die es eine inoffizielle Dokumentation gibt) im Lesezugriff nutzen zu dürfen oder z.B. Zugriff auf Fahrpläne oder Geokoordinaten von Haltenstellen in maschinenlesbarer Form zu erhalten. Alle diese Fragen konnten am 30.6. leider nicht vollständig beantwortet werden, Hr. Mag. Kriz hat aber zugesagt, diese bis zum nächsten OGD-Plattform-Treffen am 28.7. zu klären.

Die Entwickler-Community hat jedenfalls in der Zwischenzeit schon erste App-Ideen auch für Wien entwickelt: Anita Graser (@underdarkgis auf Twitter, Blog) hat beispielsweise ein Mashup der Open Street Map-Karte von Wien mit den (im Rahmen von ubahnaufzug.at erfassten) Geokoordinaten der U-Bahn-Stationen erstellt. Diese Visualisierung zeigt jene Gebiete, die innerhalb von maximal 1km im Umkreis von U-Bahn-Stationen zu erreichen sind:

Laut Ihrem Blogbeitrag “Infrastructure Coverage based on Open Data” wäre es durchaus denkbar, dieses Mashup z.B. mit Verkehrsdaten der Wiener Linien zu ergänzen. Dadurch wären beispielsweise neuartige Immobiliensuchdienste denkbar, die Wohnungssuchende bei Fragen wie “ich suche eine Wohnung maximal 10 Gehminuten von der U-Bahn entfernt” oder “wie weit komme ich ausgehend von meinem aktuellen Standort mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in 15 Minuten?” unterstützen könnten.

Die österreichischen Verkehrsbetriebe haben bisher jedenfalls zurückhaltend auf die Wünsche der Open Data Community reagiert. Ich bleibe jedenfalls zuversichtlich, dass es hier zu einem Umdenken kommt und die Verkehrsbetriebe erkennen, dass durch die Förderung von Open Data neue, innovative Applikationen und Services entstehen würden, die sie wesentlich bei der Erfüllung ihrer Hauptaufgabe – der Bereitstellung eines leistungsfähigen und attraktiven öffentlichen Personenverkehrs – unterstützen könnten.

Reminder: 3. OGD-Plattform Treffen mit Wiener Linien+VOR-Vertretern

Am Donnerstag den 28.7. findet von 16:00 bis 18:00 Uhr das 3. OGD Plattform-Treffen der Stadt Wien statt, welches einen regen Informationsaustausch zwischen Verwaltung und interessierten Bürgerinnen und Bürgern ermöglicht (was aus meiner Sicht bis jetzt immer sehr gut funktioniert hat).

Wie auch beim letzten Mal wird wieder Hr. Mag. FH Stefan Kriz von den Wiener Linien anwesend sein, um Fragen zum Thema Wiener Linien & Open Data zu beantworten. Spannend wird sicher die Diskussion rund um die Nutzungsmöglichkeit der Qando-API – hier hat Hr. Kriz zugesagt zu eruieren, ob und inwieweit diese auch von anderen Entwicklern verwendet werden darf.

Auch die Diskussionen rund um Echtzeitdaten wird sicher eine spannende Fortsetzung finden, vor allem weil diesmal auch ein Vertreter des VOR (Verkehrsverbund Ost-Region) anwesend sein wird.

Anmeldungen per Email an open@post.wien.gv.at

Open Aid Data Konferenz im September in Berlin

Transparenz und offene Daten für mehr Wirkung in der Entwicklungszusammenarbeit
Internationale Tagung mit Hackday und Schulungsangebot zu Datenanalyse und -quellen Transparenz ist eine wichtige Bedingung für wirksame Entwicklungszusammenarbeit. Vielfach besteht jedoch Unsicherheit, was Transparenz genau bedeutet. Auf dem High Level Forum in Accra 2008 wurde die International Aid Transparency Initiative (IATI) ins Leben gerufen, um einen internationalen Datenstandard zu schaffen und Daten öffentlich zugänglich zu machen.Damit ist in der Entwicklungszusammenarbeit ein wichtiger Schritt hin zu offenen Daten getan worden. Die “open data”- Initiative der Weltbank, der FAO und einiger bilateraler Geber bestätigen den Trend hin zu offenen Daten, der auch in anderen Sektoren beobachtet wird. So treibt beispielsweise die EU-Kommission die Nutzung offener Daten in den EU-Mitgliedsländern stark voran.

In der konkreten Arbeit staatlicher Geldgeber und Nichtregierungsorganisationen wird das Thema Transparenz ambivalent gesehen. Kosten, Risiken und der praktische Nutzen von mehr und offeneren Daten werden zum Teil kontrovers diskutiert. Die Open Aid Data Konferenz in Berlin möchte die Diskussion um offene Daten in der Entwicklungszusammenarbeit allgemein und um IATI im besonderen konstruktiv anregen.

Experten aus Wissenschaft und Praxis werden in die Themen Transparenz und offene Daten in der Entwicklungszusammenarbeit und in anderen Sektoren einführen. Schwerpunkt der Veranstaltung ist die Diskussion um die praktische Umsetzung von Transparenzmaßnahmen, ihre Kosten und Nutzen anhand konkreter Beispiele.

Unter anderem wird AidData ihre Arbeit zur Nutzung geographischer Daten für die Einwerbung von Geldern und für die Policy Analyse darstellen. AKVO aus den Niederlanden wird ihre Zusammenarbeit mit niederländischen NGOs und dem niederländischen Außenministerium präsentieren, um Projektinformationen zu visualisieren und um die Feedbackprozesse auf Projektebene zu fördern. ActionAid Nepal wird über konkrete Maßnahmen berichten, wie sich Transparenz und Rechenschaftslegung gegenüber den Empfänger von Entwicklungshilfe verbessern lassen.

Die Konferenz wird ergänzt durch eine Schulung in Datenanalyse und Datenquellen der britischen NGO aidinfo und durch einen Hackday – einen Workshop für Programmierer zur  Nutzung bereits bestehender Datenquellen in der Entwicklungszusammenarbeit.

Mit:
Dr. Jörg Faust, Leiter Abteilung III Governance, Staatlichkeit, Sicherheit, Deutsches Institut für Entwicklungpolitik (DIE), Bonn, Deutschland
Ronald Siebes, Bureau of Aid Effectiveness, Dutch Ministry of Foreign Affairs, Den Haag, Niederlande
Dr. Sören Gigler, Senior Governance Specialist, World Bank Institute, Washington, USA* (angefragt)
Ramesh Adhikari, Manager, ActionAid Nepal, Kathmandu, Nepal
Anna Lauridsen, Project Officer, AidData, Brüssel, Belgien
Thomas Bjelkeman-Petterson Director, AKVO, Den Haag, Niederlande

Veranstalter: Eine Kooperation zwischen der Heinrich-Böll-Stiftung, OpenAid e.V., Open Knowledge Foundation Deutschland, Transparency International Deutschland

Veranstaltungsdatum: 29. September 2011

Programm und weitere Informationen/Anmeldung unter
http://www.boell.de/calendar/VA-viewevt-de.aspx?evtid=10058&returnurl=/index.html

via @OpenAidGermany

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