Stadt Linz öffnet Datenbestände

Die Stadt Linz startete heute im Rahmen der Open Commons Region Linz das Datenportal http://data.linz.gv.at mit 90 Datensätzen. Zur Auswahl stehen unter anderem Statistikdaten, Daten der Linzer Verkehrsbetriebe, Luftbilder sowie Wahlergebnisse der Gemeinderats-, Landtags-, Nationalrats-, Bundespräsidentschafts- und EU Wahlen. Diese Daten können unter Berücksichtigung der Creative Commons Namensnennung 3.0 Österreich Lizenz frei verwendet werden.

Da im Rahmen eines Online-Stammtisches am 27.9. bereits interessierten Personen vorab einen Blick auf die Daten werfen konnten, habe ich die Gelegenheit genutzt, die dort vorgestellten Daten für eine App und zwei Visualisierungen zu verwenden:

1. WLAN Hotspots Linz

Wie bei der “Toilet Map Vienna” nutze ich hier Augmented-Reality-Technologie, um den nächstgelegenen WLAN Hotspot-Standort anzuzeigen. Die Applikation ist im Rahmen des Augmented-Reality-Browsers Layar für iOS, Android, Symbian und Blackberry-Smartphones verfügbar.

@sindrewimberger hat ebenfalls bereits eine Webapplikation für diese Daten basierend auf HTML5 erstellt – diese kann direkt am Smartphone unter http://hotspot.sonar1.mobi/ aufgerufen werden und zeigt die Entfernung zum nächstgelegenen WLAN Hotspot basierend vom aktuellen Standort an:

Die Luftbilder der Stadt Linz wurden von @atrawog auch schon in eine Applikation integriert:  er hat diese auf seiner Webseite http://www.kartenwerkstatt.at eingebunden, wo sie gemeinsam mit anderen Karten/Layern aufgerufen werden können:

2. Wordcloud der Gemeinderatsprotokolle

Im Datenkatalog sind auch maschinenlesbare Protokolle der Gemeinderatssitzungen  zu finden. Was ich grundsätzlich sehr spannend finde, weil dadurch Anwendungen wie z.B. http://bundestagger.de von @stefanwehrmeyer auch für Österreich denkbar werden.

Ich habe testweise die Protokolldateien genommen und mittels des Dienstes wordle.net visualisiert, welcher häufig verwendete Wörter größer darstellt. Die erste Version stellt die Rohdaten dar, bei der zweiten Version habe ich z.B. Wortstämme vereinheitlicht (sollte/sollten–>sollen; Jahr/Jahre -> Jahre etc).

3. Visualisierungen mit DataMaps.eu

Da die Stadt Linz dankenswerterweise auch unserem Projekt DataMaps.eu eine SVG-Vorlage der Linzer Bezirke zur Verfügung gestellt hat, können viele der heute veröffentlichten Daten auch mit DataMaps.eu visualisiert werden – ein Bild sagt bekanntlich mehr als 1000 Worte. Nachfolgende Grafik zeigt beispielsweise die Verteilung der Mietwohnungen – weitere Beispiele auf DataMaps.eu.

Verkehrsdaten der Linz AG Linien

Sehr erfreulich ist, dass bereits  zum Start des Datenkatalogs auch Daten der Linzer Verkehrsbetriebe zur Verfügung gestellt wurden. Konkret werden im ersten Schritt Geodaten zu den Haltestellen und Infos zu den verfügbaren Linien angeboten. Wehrmutstropfen hierbei sind die Ergänzungen der Nutzungsbedingungen, die keine permanente zyklische Abfragen erlauben und dazu führen können, dass die eigene IP für den Zugriff gesperrt wird. Um jedenfalls nachhaltig auch Apps im Verkehrsbereich zu fördern (v.a. auch jene mit kommerziellem Hintergrund), bedarf es meiner Meinung nach zumindest einer genaueren Definition dieser Nutzungsbedingung (z.B. was bedeutet zyklische Abfrage genau? Abfrage alle 10min, jede Stunde, alle 24 Stunden?).

Spannend wird sicher werden, inwieweit die Wiener Linien hier nachziehen – beim nächsten OGD Plattform Wien Treffen am 27. Oktober 2011 wird es ja wieder einen Schwerpunkt Verkehr mit Vertretern der Wiener Linien geben, wo voraussichtlich über den Stand der OpenData-Strategie innerhalb der Wiener Linien/des VOR berichtet werden wird.

Zusammenfassung

Ohne alle Datensätze im Detail begutachtet zu haben, denke ich, dass die Stadt Linz mit ihrem Datenkatalog einen guten Start hingelegt hat. Die Plattform macht einen aufgeräumten Eindruck – auch die für Österreich erstmalige Integration der Metadatenkatalogsoftware CKAN der Open Knowledge Foundation, welche z.B. auch für www.data.gov.uk verwendet wird, dürfte auf den ersten Blick gut gelungen sein.

Auch die hohe Anzahl der bereits zu Beginn verfügbaren 90 Datensätze lässt hoffen, dass auch in Linz das Datenportal nachhaltig betrieben wird. Die nächsten Wochen werden zeigen, welche Apps und Visualisierungen aus den Daten entstehen werden – auf der Webseite wurde dafür ein eigener Anwendungs-Bereich eingerichtet, im Frühjahr wird es basierend darauf auch einen Apps4Linz-Wettbewerb geben.

Am CreateCamp Wien am 8./9. Oktober im Museumsquartier Wien wird es übrigens auch die Möglichkeit geben, gemeinsam mit anderen interessierten Personen mit den Linzer Daten zu experimentieren.

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